Warum wir uns (wieder) eine Bio-Gemüsekiste leisten

Viele Alleinerziehende haben nicht besonders viel Geld zur Verfügung. Sie müssen sparen und sich einschränken, je nach Lebenssituation und Wohnort und anderen Faktoren. Junior und ich haben auch nicht viel Geld zur Verfügung, aber es gibt Bereiche in unserem Leben, in denen ich nicht spare. Zum Beispiel an guten Schuhen für Junior, an kleinen Dingen, die wir uns gönnen, an Sport- und Freizeitaktivitäten. Und auch an der Qualität der Lebensmittel. Daher haben wir seit März 2016 eine Bio-Gemüse-Kiste. Hier sind die Gründe und Vorteile, die die Gemüsekiste bietet.

Am Anfang war das Biogemüse im Brei…

Als mein Sohn in das Alter kam, in dem man anfängt, zuzufüttern, ging es los. Ich wollte keine Gläschen kaufen, bei deren Zutaten-Liste mir schlecht wird. Also habe ich Gemüse gedünstet und püriert (und eingefroren). Meistens Kartoffel-Möhre. Weil Junior Kartoffel-Möhre liebte. Weil es günstig war. Und einfach.

Biogemüse, frisch kochen, Brei selber machen, Gemüse dünsten

Ich kaufte also Kartoffeln und Möhren in Bioqualität, weil ich bei Lebensmitteln keine Kompromisse mache. Und durch meine Beschäftigung mit Lebensmitteln und mit Biogemüse lief mir irgendwann etepetete über den Weg. Ende März 2016 bestellte ich die Abo-Gemüsekiste im Zwei-Wochen-Rhythmus. Fünf Kilo Biogemüse für knapp 20 Euro.

Was war so attraktiv an diesem Abo? Die Firma wirbt damit, dass sie „Gemüseretter“ sind. Verkauft wird Gemüse, das sonst nicht in den Handel käme. Krumme oder mehrbeinige Möhrchen, zu dünne Gurken, Tomaten, Zitronen und Paprika mit Schalenfehlern und und und. Ich liebte die Idee, durch ein Abo ebenfalls zu einer Gemüseretterin zu werden. Außerdem war die Qualität gut und die Abwicklung einfach.

Wir kochen jetzt anders

Ein weiterer Vorteil an dem Gemüse-Abo: Ich wusste vorher nie, was ich bekomme. In jeder Kiste war Gemüse, das ich entweder noch nie gegessen oder aber zumindest noch nie verarbeitet hatte. Zum Beispiel Staudensellerie, Rote Beete, schwarzer und weißer Rettich, Steckrüben, Süßkartoffeln, diverse Sorten Kohl, Fenchel oder Pastinaken.

Biogemuese, schwarzer Rettich, Gemuesekiste

Und das ist großartig, denn mit diesem Gemüse zu kochen zwingt dich dazu, neue Rezepte auszuprobieren. Ja, das ist etwas Gutes: Denk doch mal darüber nach, wie oft du die immer gleichen Sorten einkaufst, die gleichen Gerichte kochst und wie wenig experimentell es in deiner Küche zugeht.

Wir lernen viel über das Gemüse

Ein netter Nebeneffekt: Du und auch dein Kind lernt, wie die verschiedenen Gemüsesorten aussehen und auch, wie sie gelagert und verarbeitet werden. Das fand ich für unsere Mini-Familie sehr wertvoll. Und beim Kita-Ausflug zum Markt war Junior das einzige Kind, das zielsicher alle Gemüse erkennen und benennen konnte.

Einige Gerichte fanden wir dann übrigens so geil, dass wir jetzt ganz freiwillig regelmäßig Fenchel und Rote Beete einkaufen, obwohl ich die früher nicht ausstehen konnte. Probier’s doch mal aus!

Warum wir jetzt den Anbieter wechseln

Wie gesagt: Die Idee, ein Gemüseretter zu sein, war für mich sehr attraktiv. das Marketing funktionierte also. Und auch die Qualität war gut. Aber: Das Gemüse wurde immer von München aus durch die halbe Republik gefahren. Nicht cool. Zudem hatten wir immer den leeren Pappkarton, also schon mehr Müll, als wenn man auf dem Markt kauft oder auch sehr bewusst im Supermarkt.

Außerdem: Das gerettete Gemüse kam dann irgendwann auch von überall auf der Welt. Das kam mir nicht richtig vor. Gemüse retten ja, aber wir wollten es noch besser machen.

Also her mit einem Anbieter, der uns saisonale und vor allem regionale Produkte liefern kann. Rund um Bielefeld gibt es einige Anbieter, die Gemüsekisten liefern. Wir haben uns für Gut Wilhelmsdorf entschieden und werden testen, wie deren Angebot für uns passt. Man kann dort verschiedene Abo-Kisten bestellen; das Gemüse kommt in einer Pfand-Kiste, die man einfach austauscht, wenn die neue Lieferung kommt. Cool.

Saisonal und regional – Challenge accepted

Wir könnten uns auch bei unserem neuen Anbieter zu jeder Jahreszeit nahezu jede Gemüsesorte bestellen. Aber immerhin ist das Gemüse direkt vom Hof gut gekennzeichnet und damit schnell zu erkennen. Ich kann also in einem Großteil der Fälle ausschließlich regionales und also auch saisonales Ost und Gemüse bestellen.

Das wird natürlich noch mal anders herausfordernd – vor allem, wenn es dann Richtung Winter geht. Kohl, Rüben und Kartoffeln finden wir zwar super, aber dann gibt es eben nur noch wenig Abwechslung. Mal sehen, wie das laufen wird – ich bin schon jetzt sehr gespannt.

Zunächst einmal schöpfen wir jetzt aber aus dem Vollen, denn bald ist Sommer und wir freuen uns schon auf die große Auswahl. Wir sind eben echte Gemüse-Fans… Am liebsten frisch.

Ach ja: Mein Haushaltsbuch sagt mir übrigens, dass wir in den Zeiten, in denen wir Biogemüse bestellen, etwa genauso viel Geld ausgeben, wie wenn wir im Supermarkt um die Ecke einkaufen. Wir kochen halt anders – aber das ist ja nichts Schlimmes 😉

Frische und erwartungsfrohe Grüße
Anna

Bilder: privat.

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